Studie: Pferdegerechte Einzäunung von Paddocks

Authors: Mösenbacher-Molterer, I., Straub, I., Neumitka, D. & Troxler, J.

Als Aufwertung der reinen Boxenhaltung erfreut sich die Paddockhaltung unter Pferdebesitzern immer größerer Beliebtheit, zumal sie den Pferden durch Klimareize und eine freie Wahl des Aufenthaltsortes verbesserte Haltungsbedingungen verschafft. Eine aktuelle Studie des Lehr- und Forschungszentrums Raumberg-Gumpenstein sowie der Universität Wien untersucht die Pferdehaltung in stromführenden Paddocks hinsichtlich der Tiergerechtigkeit unter der Projektleitung von Ing. Irene Mösenbacher-Molterer. Auslöser des Projeks war eine Diskussion des österreichischen Tierschutzrates. Experten vermuteten, dass das Platzangebot eingeschränkt werden könnte, sobald das Pferd mit dem Strom in Berührung kommt - die Tiere befinden sich hier in einer Stresssituation und werden zukünftig vermutlich Sicherheitsabstand zur Umzäunung einhalten. Auch ein verminderter Sozialkontakt zum Nachbarpferd könnte daraus rückgeschlossen werden. Die Studie wurde im österreichischen Pferdezentrum Stadl Paura durchgeführt und sollte die möglichen Auswirkungen von stromführenden Zäunen auf das Pferd erfassen. Mittels Verhaltensbeobachtungen, Videoaufzeichnungen, der Aufzeichnung von Herzschlagfrequenz und Herzratenvariabilität wurden die physischen und psychischen Stressbelastungen sowie die effektive Ausnutzung der Fläche in stromführenden Kleinausläufen untersucht. In die Untersuchung wurden verschiedene Zaunsysteme und Pferdetypen einbezogen, um mittels einer großen Bandbreite ein aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen. Für die Analyse des umfangreichen Datenmaterials wurde die Software INTERACT von Mangold International eingesetzt. Die Studie enthält abschließende Empfehlungen für die Paddockhaltung von Pferden hinsichtlich Größe, Abgrenzung und Tiergerechtigkeit, die auf der 2. Österreichischen Pferdefachtagung dem Fachpublikum vorgestellt wurden.

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