Studie zu motivierender Gesprächsführung
Oder: Papier und Bleistift haben ausgedient!
Ein Forschungsgegenstand der Arbeits- und Organisationspsychologen an der TU Braunschweig ist die motivierende Gesprächsführung (Motivational Interviewing, MI). Egal ob im Mitarbeitergespräch, in Teamprozessen, in Beratungs- und Therapiegesprächen oder anderen Interaktionen – durch gezieltes Veränderungsmanagement können Interaktionsprozesse strukturiert gelenkt werden. Dazu untersuchen die Forscher im Rahmen verschiedener Studien eben diese Interaktionsprozesse.
Um Gespräche in ihrer Komplexität erfassen zu können, bedarf es geeigneter Techniken – allen voran ein geeignetes Kodierschema. Stellt der Interviewer eine offene oder geschlossene Frage? Bestätigt er sein Gegenüber? Äußert der Klient seine Zustimmung oder einen Einwand? Vereinfacht werden also mögliche Ereignisse systematisch vordefiniert, so dass der Beobachter das Geschehen in diesem Schema erfassen kann. Traditionell wurden die Interaktionsanalysen mit Papier und Bleistift durchgeführt.

Einfacher, schneller und deutlich aussagekräftiger sind allerdings softwaregestützte Kodierschemata. Mit Maus und Tastatur werden Ereignisse sekundengenau erfasst und mit einem Klick erhält der Forscher umfangreiche Statistiken. Hierfür nutzen die Wissenschaftler an der TU Braunschweig die Software Mangold INTERACT.
Die Ergebnisse stellte Dipl. Psych. Florian Klonek kürzlich im Rahmen der ICMI International Conference on Motivational Interviewing in Amsterdam dem Fachpublikum vor.